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  • Gepostet am 29. März 2025

Wusstest Du schon, dass viele Campingplätze nur Anschlüsse für 6 Ampere anbieten?

Warum das Deine Reiseplanung beeinflusst – und wie Du clever damit umgehst.

Wer zum ersten Mal mit dem Wohnmobil auf einem Campingplatz übernachtet, erlebt oft eine kleine Überraschung: der Stromanschluss liefert nicht etwa die gewohnten 16 Ampere wie zu Hause – sondern manchmal gerade mal 6 Ampere. Was bedeutet das konkret? Und wie kannst Du trotzdem entspannt und ohne Stromausfall campen?

Was bedeutet „6 Ampere“ überhaupt?

Die Amperezahl (A) gibt an, wie viel Strom gleichzeitig durch Deine Leitung fließen kann. In Kombination mit der Spannung (in Europa meist 230 Volt) ergibt sich die Leistung, die Du nutzen kannst. Die Formel lautet:

Strom (A) × Spannung (V) = Leistung (W)

Bei 6 Ampere ergibt sich also:

6 A × 230 V = 1.380 Watt

Zum Vergleich: Ein Wasserkocher braucht oft 2.000 Watt – also deutlich mehr, als ein 6-Ampere-Anschluss liefern kann.

Warum bieten Campingplätze oft nur 6 Ampere?

Dafür gibt es verschiedene Gründe:

  • Netzkapazität: Viele ältere Campingplätze – vor allem in Südeuropa – haben ein schwächeres Stromnetz, das nur begrenzte Leistung zulässt.
  • Kostenfaktor: Strom ist für Campingplatzbetreiber ein erheblicher Kostenpunkt. Geringe Ampere-Zahlen halten den Verbrauch niedrig.
  • Sicherheitsaspekt: Bei vielen parallelen Stromabnehmern schützt eine Begrenzung auf 6 A das Netz vor Überlastung.

Manche Plätze bieten auch gegen Aufpreis mehr Ampere – etwa 10 oder 16 A – doch das ist nicht überall verfügbar.

Was bedeutet das für Deinen Alltag im Wohnmobil?

Mit nur 6 Ampere musst Du etwas haushalten – ähnlich wie mit Wasser oder Gas beim autarken Reisen. Du kannst nicht beliebig viele stromintensive Geräte gleichzeitig nutzen. Hier ein paar typische Geräte mit ihrem ungefähren Stromverbrauch:

GerätVerbrauch (Watt)Bei 6 A möglich?
LED-Lichtleisteca. 10 W✅ Ja
Handy ladenca. 5–15 W✅ Ja
Kaffeemaschine800–1.500 W⚠️ Eher knapp
Wasserkocher1.500–2.200 W❌ Nein
Föhn1.200–2.000 W❌ Nein
Kühlschrank (230V)ca. 100–150 W✅ Ja
Heizung / Klimaanlageab 1.000 W⚠️ Nur teilweise

Tipp: Die meisten Stromausfälle auf dem Campingplatz passieren nicht durch technische Defekte – sondern durch Überlastung, weil mehrere starke Geräte gleichzeitig laufen.

So verhinderst Du Stromausfälle und Ärger

Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst Du Deinen Verbrauch gut an die 6-Ampere-Grenze anpassen:

  1. Niedrigverbrauchsgeräte verwenden
    Moderne Geräte mit Energiesparfunktion helfen Dir, unter der Grenze zu bleiben – z. B. stromsparende Kaffeemaschinen oder kleine Heizlüfter mit 600–800 Watt.
  2. Nicht alles gleichzeitig anschalten
    Wenn Du z. B. den Wasserkocher benutzt, schalte vorher den Kühlschrank auf Gas um – oder nutze ihn gar nicht im 230V-Modus.
  3. Multisteckdosen mit Schalter nutzen
    So kannst Du gezielt Geräte ein- und ausschalten, ohne jedes Mal den Stecker zu ziehen.
  4. Solaranlage und Batterie clever kombinieren
    Mit einer kleinen Solaranlage auf dem Dach und einer gut geladenen Aufbaubatterie kannst Du viele Grundbedürfnisse auch ohne Landstrom decken.
  5. Achte auf Sicherungskästen
    Häufig fliegt bei Überlastung die Sicherung am Stellplatz – dann heißt es: zum Platzwart gehen und wieder einschalten lassen.

Strommanagement leicht gemacht – mit Apps und Monitoring

Einige moderne Wohnmobile und Kastenwagen verfügen über Strommonitoring-Systeme, mit denen Du genau siehst, wie viel Strom Du gerade verbrauchst. Es gibt auch clevere Apps und Bluetooth-fähige Strommesser, die Dir helfen, den Überblick zu behalten.

So kannst Du gezielt erkennen, wann Dein Verbrauch kritisch wird – und entsprechend reagieren, bevor es „zack – dunkel“ wird.

Strom sparen mit Köpfchen – auch für die Umwelt

6 Ampere zwingen Dich zum Umdenken – aber das ist kein Nachteil. Vielmehr lernst Du, bewusster mit Energie umzugehen. Und das passt gut zur Philosophie vieler Camper:innen, die Wert auf Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und Minimalismus legen.

Fazit: 6 Ampere sind wenig – aber völlig ausreichend

Ja, 6 Ampere sind keine Luxus-Stromversorgung. Aber mit ein wenig Planung, dem richtigen Equipment und etwas Umsicht kommst Du bestens zurecht – und oft sogar ganz ohne Landstrom. Wer bewusst konsumiert und nicht alles gleichzeitig braucht, kommt auch auf kleiner Flamme ganz groß raus.

Denn mal ehrlich: Braucht es wirklich einen Wasserkocher, wenn Du auch gemütlich auf dem Gaskocher Kaffee machen kannst – mit Blick auf die Berge oder das Meer?

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