
Wusstest Du schon, dass es spezielle Sicherheitsgurte für Hunde gibt, um sie während der Fahrt zu schützen?
Viele Camper:innen lieben es, ihren Hund mit auf Reisen zu nehmen. Ob ans Meer, in die Berge oder einfach raus in die Natur – Hunde sind perfekte Begleiter für den Roadtrip mit dem Wohnmobil. Doch während wir uns selbstverständlich anschnallen, ist die Sicherheit unserer Vierbeiner oft ein nachrangiges Thema. Dabei ist ein ungesicherter Hund im Fahrzeug nicht nur für ihn selbst ein Risiko, sondern auch für alle Mitfahrenden.
Sicherheit hat Vorrang – auch für Tiere
Bei einem Unfall oder einer Vollbremsung wirkt ein ungesicherter Hund wie ein unkontrolliertes Geschoss. Ein 20 kg schwerer Hund entwickelt bei 50 km/h das Gewicht von fast einer halben Tonne. Das kann zu schweren Verletzungen führen – für das Tier und für die Insassen.
Darum gilt: Auch Hunde brauchen während der Fahrt einen gesicherten Platz. Und dafür gibt es mittlerweile zahlreiche Produkte, die speziell auf das Reisen im Wohnmobil oder Auto zugeschnitten sind.
Was ist ein Sicherheitsgurt für Hunde?
Ein Sicherheitsgurt für Hunde besteht in der Regel aus zwei Teilen: einem stabilen Gurt, der im Gurtschloss des Autos oder Wohnmobils befestigt wird, und einem speziellen Hundegeschirr. Wichtig: Der Gurt darf niemals am Halsband befestigt werden! Nur mit einem gut gepolsterten Brustgeschirr ist der Hund im Ernstfall geschützt.
Die Gurte sind in verschiedenen Längen erhältlich und lassen sich oft individuell einstellen. So hat der Hund genug Bewegungsfreiheit, aber nicht so viel, dass er durchs Fahrzeug springen kann.
Welche Alternativen gibt es?
Neben Sicherheitsgurten gibt es auch Transportboxen und Hundegitter, die im Kofferraum oder im Laderaum eingebaut werden können. Diese Varianten bieten zusätzlichen Schutz, benötigen aber auch mehr Platz – ein kostbares Gut im Wohnmobil. Für kleinere Hunde kann eine stabil befestigte Transportbox eine gute Alternative sein.
Für Camper:innen, die regelmäßig mit ihrem Hund reisen, lohnt sich auch der Einbau eines speziellen Rückhaltesystems, das sich an den vorhandenen Gurten oder Isofix-Befestigungen orientiert.
Rechtliche Situation: Sicherungspflicht für Tiere
Laut § 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) müssen Tiere im Auto so gesichert werden, dass sie die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigen. Ein ungesicherter Hund gilt rechtlich als „Ladung“. Wird er nicht korrekt gesichert, droht ein Bußgeld von bis zu 75 Euro und ein Punkt in Flensburg – ganz abgesehen vom erhöhten Risiko im Ernstfall.
Auch im Ausland wird das Thema ernst genommen: In Ländern wie Italien, Spanien oder Österreich sind Bußgelder zum Teil noch höher.
Darauf solltest Du beim Kauf achten
Wenn Du Dir einen Sicherheitsgurt für Deinen Hund zulegst, achte auf folgende Punkte:
- Crash-Test geprüft: Achte darauf, dass der Gurt oder das Geschirr einem Crashtest unterzogen wurde. Nicht alle Produkte bieten im Ernstfall echten Schutz.
- Stabiles Material: Der Gurt sollte aus robustem, reißfestem Material bestehen – idealerweise mit Metallhaken statt Plastikteilen.
- Passendes Geschirr: Ein gut sitzendes Brustgeschirr ist die Basis für den Schutz. Es sollte gut gepolstert, atmungsaktiv und nicht einschnürend sein.
- Einfache Handhabung: Gerade bei häufigem Ein- und Aussteigen ist es wichtig, dass der Gurt leicht anzulegen und zu befestigen ist.
Unser Tipp: Sicherheit mit Gewöhnung verbinden
Viele Hunde sind zunächst skeptisch, wenn sie angegurtet werden oder in eine Box sollen. Wichtig ist daher eine schrittweise Gewöhnung. Übe zunächst zu Hause oder auf kurzen Fahrten. Belohne Deinen Hund mit Leckerlis oder Spielzeug, wenn er ruhig bleibt.
Je entspannter der Hund die Fahrt erlebt, desto angenehmer wird auch Deine Reise.
Fazit: Kleine Investition, großer Schutz
Ein Sicherheitsgurt für Hunde kostet zwischen 20 und 50 Euro – je nach Modell und Ausstattung. Eine vergleichsweise kleine Investition für deutlich mehr Sicherheit und ein gutes Gefühl unterwegs.
Denn: Wer seinen Hund liebt, sichert ihn. Und sorgt so dafür, dass der gemeinsame Urlaub nicht nur schön, sondern auch sicher ist.
Du möchtest mehr lesen? Dann schau Dir gerne unsere weiteren Blogartikel an: weiter lesen