
Wusstest Du schon, dass Wildcampen in Portugal bis 2021 erlaubt war, jetzt aber streng kontrolliert wird?
Portugal galt lange als echtes Camper-Paradies: traumhafte Küsten, endlose Strände und jede Menge freier Stellflächen – ideal für Vanlife und spontane Roadtrips. Bis 2021 war das Wildcampen dort sogar offiziell erlaubt oder wurde zumindest weitgehend toleriert. Doch das hat sich geändert: Heute wird das Übernachten außerhalb von Camping- oder Stellplätzen streng kontrolliert und kann teuer werden.
Was genau bedeutet „Wildcampen“?
Wildcampen bedeutet, mit dem Wohnmobil, Campervan oder Zelt außerhalb offizieller Campingplätze oder ausgewiesener Stellplätze zu übernachten – etwa in der Natur, auf Parkplätzen oder an abgelegenen Stränden. Früher war das in Portugal auf vielen öffentlichen Flächen erlaubt oder zumindest geduldet, solange man sich respektvoll verhalten hat.
Warum wurde das Gesetz geändert?
Seit dem Camping-Boom durch die Pandemie hat sich die Situation an Portugals Küsten stark verändert: Immer mehr Camper:innen, vermehrter Müll, beschädigte Dünen, blockierte Zufahrten und Konflikte mit Anwohner:innen führten zu wachsendem Unmut. Um die Natur zu schützen und Tourismus zu lenken, hat die portugiesische Regierung 2021 die Regelungen verschärft.
Neue Regeln für Wohnmobil-Reisende
Seitdem gilt:
Übernachten im Wohnmobil ist nur noch auf offiziellen Stell- oder Campingplätzen erlaubt.
Auch das Parken über Nacht ist in vielen Regionen eingeschränkt – vor allem in Naturparks, an der Küste und in beliebten Urlaubsregionen der Algarve oder Alentejo.
Verstöße gegen das neue Gesetz können mit Geldstrafen zwischen 60 und 600 Euro geahndet werden – je nachdem, ob man in einem besonders geschützten Gebiet steht oder ob es sich um wiederholte Verstöße handelt.
Was ist erlaubt – und was nicht?
Situation | Erlaubt? |
---|---|
Parken tagsüber auf öffentlichem Parkplatz | ✅ Ja |
Übernachten im Camper an der Straße | ❌ Nein |
Schlafen in Naturparks oder an Stränden | ❌ Streng verboten |
Aufenthalt auf offiziellem Stellplatz | ✅ Ja |
Übernachten bei „Portugal EasyCamp“ oder ähnlichen Angeboten | ✅ Ja |
Gute Alternativen: So geht’s richtig
Auch wenn freies Stehen in der Natur heute meist tabu ist – es gibt viele legale und charmante Alternativen:
- Stellplätze mit Aussicht: Portugal bietet zahlreiche offizielle Stellplätze, viele davon kostenfrei oder sehr günstig.
- Privatflächen & Bauernhöfe: Plattformen wie Portugal EasyCamp, StayFree oder Camperland ermöglichen Übernachtungen bei Winzern, Bauern oder auf Privatgrund – legal, sicher und oft mitten in der Natur.
- Apps wie Park4Night oder Campercontact helfen Dir, legale Plätze zu finden – oft mit Bewertungen und aktuellen Infos zur Lage.
Wildcamping – immer auch eine Frage des Respekts
Auch wenn es reizvoll klingt, einfach in den Sonnenuntergang zu fahren und am Meer zu übernachten: Wildcampen bedeutet Verantwortung. In Portugal – wie in vielen anderen Ländern – haben sich Missbrauch und mangelnder Respekt in den letzten Jahren negativ auf das Image von Camper:innen ausgewirkt.
Deshalb gilt:
- Hinterlasse keinen Müll
- Verzichte auf laute Musik oder Feuer
- Nutze keine öffentlichen Plätze zum „Campieren“ (z. B. Tisch, Stühle oder Grill aufstellen)
Nur so bleibt das Camping in Portugal nachhaltig – und langfristig möglich.
Fazit: Portugal bleibt ein Camper-Traum – mit Regeln
Auch wenn das Wildcampen in Portugal heute nicht mehr erlaubt ist, musst Du auf Freiheit und Natur nicht verzichten. Mit ein wenig Planung findest Du wunderschöne, legale Stellplätze – manchmal sogar mit Meerblick. Und Du reist mit einem guten Gefühl, im Einklang mit Natur und Einheimischen unterwegs zu sein.
Wenn Du Dir vor Deiner Reise die passenden Apps und Infos holst, steht Deinem Portugal-Abenteuer nichts im Weg – außer vielleicht dem nächsten Sonnenuntergang.
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